FamRZ-Podcast familiensachen Folge 27: Kinder als Influencer
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In der neuesten Episode des FamRZ-Podcasts "familiensachen" begrüßen wir Prof. Dr. Isabell Götz, um die rechtlichen Aspekte des Kinder-Influencings zu beleuchten. Bereits 2019 thematisierte unser Gast in ihrem Artikel "Kinderzimmer 4.0 – Ausverkauf der Kindheit?" die Problematik von minderjährigen Influencern und stellte die Frage, ob das Familienrecht hier gefordert ist. In unserem Gespräch gehen wir auf zentrale Punkte ein: Wo liegt die Grenze zwischen harmlosem Sharenting und kommerziellem Kinder-Influencing? Können Kinder überhaupt über die Veröffentlichung ihrer Bilder und Videos entscheiden? Wann wird Kinder-Influencing zu einer Form von Kinderarbeit?
Wir beleuchten die Auswirkungen der dauerhaften digitalen Präsenz auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und ziehen Vergleiche zu Kinderstars in Film und Fernsehen. Dabei diskutieren wir, ob die bestehenden Schutzmechanismen ausreichen. Auch die Verantwortung der Eltern ist ein zentrales Thema: Oft fehlt es ihnen an der nötigen Medienkompetenz, um die langfristigen Konsequenzen ihres Handelns zu überblicken. Zudem geht es um die rechtliche Frage, wem das Einkommen aus Werbedeals zusteht und ob ehemalige Kinder-Influencer ihre Eltern später haftbar machen können. Schließlich sprechen wir über die Grenze zur Kindeswohlgefährdung und die Rolle der Plattformen, die solche Inhalte ermöglichen.
Infos und Hintergründe:
Vita von Prof. Dr. Isabell Götz
Isabell Götz: Kinderzimmer 4.0 – Ausverkauf der Kindheit?, FamRZ 2019, 573 {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}
Kathrin Klette: Kinder-Influencer: Tanz, Kindlein, tanz, in: NZZ vom 26.2.2024
NDR: Wie Pädokriminelle private Kinderfotos stehlen, Stand: 22.4.2021
Jackie Coogan und Coogan-Bill bei Wikipedia
Frankreich: GESETZ Nr. 2024-120 (LOI n° 2024-120 du 19 février 2024 visant à garantir le respect du droit à l'image des enfants)
Gesetz Illinois: siehe u.a. Ann-Kathrin Nezig: Wenn das Baby schon Millionen auf Instagram macht, in: SZ, 10.7.2024
Schülerin verklagt in Österreich ihre Eltern (wahrscheinlich ein Hoax): WELT: Facebook-Kinderfotos - „Sie kannten keine Scham und keine Grenze“, 13.9.2016
Rechtsgutachten zu „Family-Influencing“ veröffentlicht: Social-Media-Aktivitäten liegen oft im Bereich der Kindeswohlgefährdung
Fraktion der SPD | Fraktion Bündnis 90 Die Grünen im niedersächsischen Landtag: Schutz für Kinder in den sozialen Medien stärken – Gefahren des Influencer-Marketings entschlossen begegnen (Antrag)
Siehe auch:
Ulrich Rake: Elterliche Verantwortung im Zeitalter der Digitalisierung, FamRZ 2022, 1507 (FamRZ-digital | FamRZ bei juris)
Benedikt Buchner: Von der Wiege bis zur Bahre? – Datenschutz im Familienrecht unter der DS-GVO in FamRZ 2019, 665 (FamRZ-digital | FamRZ bei juris)
Isabell Götz: Digital Natives im Familienrecht in FamRZ 2017, 1725 (FamRZ-digital | FamRZ bei juris)
Katrin Lack: Grenzen der elterlichen Entscheidungsbefugnis – Wer bestimmt über die Preisgabe persönlicher Daten des Kindes im Internet? in FamRZ 2017, 1730 (FamRZ-digital | FamRZ bei juris)
Ulrich Rake: Social Media und elterliche Umgangsbestimmung in FamRZ 2017, 1733 (FamRZ-digital | FamRZ bei juris)
Wichtige Kapitelmarken:
00:02:30.809 Sharenting vs. Family-/Kinder-Influencing
00:06:46.106 Beeinflussung der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern
00:09:22.174 Einwilligungsfähigkeit von Kindern
00:13:37.492 Vergleichbarkeit von Kinder-Influencing mit Film/Fernsehen
00:16:08.560 Fehlende Medienkompetenz der Eltern
00:19:57.805 Grenze zur Kinderarbeit
00:23:29.614 Einkommen des Kindes durch Influencing
00:29:32.383 Können ehemalige Kinder-Influencer Eltern haftbar machen?
00:38:25.232 Grenze zur Kindeswohlgefährdung und Folgen
00:42:42.935 Pflicht der Plattformen
00:44:01.923 Medienkompetenz der Kinder schulen
00:51:15.090 Bewusstsein für geltende Regeln schaffen