Mitherausgeber der FamRZ
Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Dieter Henrich war langjähriger Gesamtschriftleiter der FamRZ. Friedrich Wilhelm Bosch hatte den Regensburger Fakultätskollegen von Dieter Schwab im Jahr 1985 als Unterstützung hinzugeholt, da er selbst plante, kürzer zu treten. Nachdem Henrich von 1973 bis 1981 das akademische Oberhaupt der Universität Regensburg war, freute er sich, sich wieder stärker im Fach engagieren zu können.
Mit Henrich gewann die Zeitschrift nicht nur einen Spezialisten für Familienrecht, sondern auch für das Internationale Privatrecht. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Standardwerke, z.B. „Familienrecht“ (Herausgeber und Mitautor) oder „Internationales Scheidungsrecht“ sowie Kommentierungen zum internationalen Kindschaftsrecht im Staudinger. Dieter Henrich war bis 2021 für den Rechtsprechungsteil der FamRZ verantwortlich.
Werdegang
Henrich wurde am 1. Dezember 1930 in Düsseldorf geboren. Er studierte von 1949 bis 1953 Rechtswissenschaft an der Universität München und legte dort beide juristischen Staatsexamina ab. 1956 promovierte er bei Murad Ferid mit einer Arbeit über die Vorfrage im internationalen Privatrecht zum Dr. jur. Nach einer kurzen Zeit als wissenschaftlicher Assistent in München führte ihn seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht nach Hamburg.
1962 habilitierte er sich in München ebenfalls bei Ferid für die Fächer Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung. Im Anschluss folgte er nach einem Zwischenaufenthalt als Lehrstuhlvertreter in Münster einem Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Marburg. 1967 wechselte er nach Ablehnung eines Rufs nach Frankfurt an die neu gegründete Universität Regensburg, der er trotz eines Rufs nach Freiburg i. Br. treu blieb. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1999 hatte Henrich den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung inne. Als Rektor und Präsident (1973 bis 1981) führte er die Regensburger Universität aus den Wirren der „1968er Jahre“.
Henrich ist Mitherausgeber der Zeitschrift Praxis des Internationalen Privat- und Verfahrensrechts (IPRax) sowie Herausgeber der Loseblattsammlung Bergmann/Ferid, Internationales Ehe- und Kindschaftsrecht. Zudem war er langjähriger Präsident des Deutschen Rates für Internationales Privatrecht. Henrich ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und erhielt 1978 den Bayerischen Verdienstorden. 1981 verlieh ihm die Stadt Regensburg die Albertus-Magnus-Medaille. Er besitzt die Ehrendoktorwürde der Universität Triest sowie der Universität Verona. Er ist zudem Ehrensenator der Universität Ljubljana.