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Sexuelle Gewalt in der Familie

- Redaktionsmeldungen

Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs veröffentlicht Studie

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hat die Studie „Sexuelle Gewalt in der Familie“ veröffentlicht. Ihr liegt die Auswertung von Anhörungen und schriftlichen Berichten an die Kommission zugrunde. Es geht um Erkenntnisse über Familien als Orte sexueller Gewalt aus der Perspektive betroffener Menschen.

Die Studie fragt außerdem nach den Möglichkeiten gesellschaftlicher Aufarbeitung sexueller Gewalt in der Familie. Finanziert wurde sie aus Forschungsmitteln der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Die Autorinnen Prof. Dr. Sabine Andresen, Marie Demant, Anna Galliker und Luzia Rott haben über fünf Jahre zusammengearbeitet. Wichtige Impulse kamen in den ersten Jahren auch von Prof. Dr. Julia König und Dr. Milena Noll.

Gewalt in der Familie offenlegen

Erforschung und Aufarbeitung des Gewaltkontextes Familie finden bislang kaum statt. Die Studie setzt systematisch bei der Wahrheit der Betroffenen und ihren Zeugnissen an und greift damit einen neueren Strang der Arbeiten zu Transitional Justice auf (Sköld & Swain, 2015). Die Autorinnen schreiben:

Die Herangehensweise der Kommission und die darauf aufbauende Studie müssen vor dem Hintergrund gesehen werden, dass sexuelle Gewalt gegen Kinder oft in Bereichen des Unaussprechlichen stattfindet, insbesondere wenn nahe Angehörige die Taten begehen. Auch wenn das Zeugnis vielleicht unvollständig bleibt, nehmen Betroffene es auf sich, das Unsagbare ihrer Kindheit und Jugend in Worte zu fassen.

Die gesellschaftliche Verantwortung liege u. a. darin, sich die Dimension, die Komplexität und die Folgen sexueller Gewalt in der Familie vor Augen zu führen und die existenzielle Bedeutung daraus resultierender Brüche zu erkennen.

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