Familienrechtliche Presseschau September 2017
Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.
Warum die Scharia auch gut für Frauen sein kann
Dw.com | Mariel Müller
Nach Ansicht von EuGH-Generalanwalt Saugmandsgaard Øe fallen private Scheidungen nicht in den Anwendungsbereich der Rom III-Verordnung. "Wahnsinn" nennt der Münchner Juraprofessor Stephan Lorenz die Empfehlung. Sie versperre selbst in sinnvollen Fällen die Möglichkeit, das sogenannte "Scharia-Recht" anzuerkennen.
Wie privat darf die Scheidung sein?
Verfassungsblog | Nadjma Yassari
Auch Nadjma Yassari zeigt sich irritiert von den Empfehlungen des EuGH-Generalanwalts zur (Nicht-)Anerkennung der Privatscheidung. Fünf Jahre nach Erlass der Rom III-VO sei die „Scheidung ohne Gericht“ auch in der EU nicht nur salonfähig geworden, sondern auch gesetzlich verankert. „Folgt der EuGH Saugmandsgaard Øes Empfehlungen,“ so schreibt sie, „entsteht eine Regelungslücke bei der kollisionsrechtlichen Behandlung der Privatscheidung.“
Katholischer Protest mit langer Tradition
Faz.net | Ulrich Sander
Noch immer bewegt die Ehe für alle die Gemüter. Bayern lässt derzeit die Verfassungsmäßigkeit prüfen, die katholische Kirche fürchtet die Aushöhlung des Ehebegriffs. Letzteres sei allerdings nichts Neues, so Ulrich Sander: Die Angst, dass Reformen den Charakter von Ehe und Familie als rechtlich geschützter Lebensgemeinschaft bedrohen, habe Tradition.
„Die Parteien im Bundestag sind für Männer nicht wählbar“
Welt.de | Sabine Menkens
Der September stand im Zeichen des Wahlkampfs. Für Gerd Riedmeier, Sprecher der Interessengemeinschaft Jungen, Männer, Väter, sind die im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien für Männer schlicht nicht wählbar. „Die Bedürfnisse von Jungen, Männern und Vätern kommen in ihnen nicht vor,“ sagt er. Sabine Menkens beschreibt, wie die Politik ihre Ohren auf Empfang für Trennungsväter stellt.
In der Realität entscheidet die Mutter
Schwaebische.de | Jasmin Bühler
Trennungsväter sind auch das Thema der „Schwäbischen“. Der Ravensburger Familienrechtler Berthold Traub sagt im Artikel, dass es einen tragischen Ausgang nehmen könne, wenn einem Elternteil das Kind entzogen würde. Die Lösung sei eine Änderung der Rechtsprechung. „Es kann nicht sein, dass die Justiz die Väter alleine lässt“, meint er.