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Legalisierung pränataler Vaterschaftstests – Chancen und Risiken

- Redaktionsmeldungen

Beitrag von Nina Dethloff, Katharina Lugani, Anja Timmermann in Heft 14

In Heft 14 der FamRZ erscheint der Beitrag „Legalisierung pränataler Vaterschaftstests – Chancen und Risiken“ von Prof. Dr. Nina Dethloff, Prof. Dr. Katharina Lugani und Dr. Anja Timmermann. Heft 14 erscheint am 15.7.2022, als FamRZ-Abonnent können Sie den Artikel bereits jetzt online lesen:

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Moderne Diagnostik gefährdet Fötus heute nicht mehr

Pränatale Vaterschaftstests sind derzeit in Deutschland verboten. Das geltende Recht fußt jedoch auf überholten medizinischen Grundlagen. Durch moderne, nichtinvasive Diagnostik besteht heute – im Gegensatz zur Zeit des Inkrafttretens des GenDG im Jahr 2009 – keinerlei Gefahr mehr, dass es durch Probenentnahmen zu einem ungewollten Schwangerschaftsabbruch kommt.

Prof. Dr. Nina Dethloff, Prof. Dr. Katharina Lugani und Dr. Anja Timmermann sind deshalb dafür, das geltende Verbot vorgeburtlicher Abstammungstests einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Sie schreiben:

Dies gilt umso mehr angesichts der Wertungen der Verfassung, die das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung und des eigenen Nachwuchses schützt: Das aus Art.  2 Abs.  1 i.  V. mit Art.  1 Abs.  1 GG abgeleitete allgemeine Persönlichkeitsrecht des geborenen Kindes umfasst den Schutz der Kenntnis der genetischen Herkunft als wichtigen Bestandteil der Identitätssuche und Persönlichkeitsentwicklung. Korrespondierend ist auch ein Recht des potenziellen Vaters auf Kenntnis seiner genetischen Verbindung zum Kind anerkannt, in das durch das Verbot vorgeburtlicher Abstammungstests eingegriffen wird.

Der Beitrag zeigt die Vorteile auf, die eine frühzeitige Klärung der Abstammung für familiäre Beziehungen bedeuten kann, und plädiert für eine gesetzliche Neuregelung.

 

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