Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

„Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe“

- Redaktionsmeldungen

Neue Doppelausgabe erschienen

Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik hat die aktuelle Doppelausgabe „Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe“ (KomDat) veröffentlicht. Im Fokus stehen die Ergebnisse der neuen Kita-Statistik 2020 mit Stichtag zum 1.3.2020. Dabei werden der anhaltende Ausbau sowie der zukünftige Platzbedarf, der sich angesichts zu erwartender demografischer Entwicklungen abzeichnet, beleuchtet. Ein weiterer Beitrag zeigt auf, welche Ausbaustrategien die Länder bei den Ganztagsangeboten verfolgen. Zudem befasst sich die Ausgabe mit dem intervenierenden Kinderschutz in Zeiten von Corona und gemeinsamen Wohnformen für alleinerziehende Eltern und ihre Kinder.

 

Kita-Ausbau mit verlagertem Schwerpunkt

Die Daten verdeutlichen, dass der Ausbau der Kindertagesbetreuungen sowohl bei den Einrichtungen und Plätzen als auch beim Personal vorangetrieben wurde. Dabei zeichnet sich eine Verlagerung des Schwerpunkts beim Ausbau der Kindertagesbetreuung ab. Nachdem in den letzten zehn Jahren insbesondere das Angebot für unter Dreijährige stark ausgebaut wurde, rückten zuletzt wieder Kinder im Alter ab drei Jahren in den Vordergrund. Für diese Altersgruppe wurde erstmals auch prozentual mehr ausgebaut als für die Jüngeren. Trotzdem sinken deren Inanspruchnahmequoten.

 

Zukünftiger Platzbedarf in Kindertagesbetreuungen

Gleichzeitig entstehen aufgrund demografischer Entwicklungen und mit der ab 2025 möglichen Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsangebote in Grundschulen vermehrt Platzbedarfe. Diese sind laut Statistik ohne deutlich mehr Anstrengungen als zuletzt nicht zu decken. Dies gilt insbesondere für Westdeutschland sowie verstärkt für die Gruppe der Kinder unter drei Jahren. Hier existiert aktuell noch eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Um diese bis 2030 zu schließen, müssten voraussichtlich zwischen 244.000 und 310.000 weitere Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder geschaffen werden. Hinzu kommen 128.000 bis zu 224.000 zusätzlich benötigte Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren.

 

Intervenierender Kinderschutz in Corona-Zeiten

Weitere Beiträge befassen sich mit dem intervenierenden Kinderschutz in Form von Inobhutnahmen und Gefährdungseinschätzungen durch das Jugendamt in Zeiten der Corona-Pandemie. Die Corona-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen betreffen insbesondere auch Arbeitsfelder und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe, nicht zuletzt den institutionellen Kinderschutz. Die vom BMFSFJ in Auftrag gegebene „8a-Zusatzerhebung“ zeigt auf, von wie vielen und welchen Verdachtsfällen möglicher Kindeswohlgefährdungen die Jugendämter erfahren haben. Zum Vergleich zieht der Beitrag auch die Ergebnisse der amtlichen „8a-Statistik“ für das Jahr 2019 heran. Insgesamt zeigen die Ergebnisse der „8a-Zusatzerhebung 2020“ eine vor dem Hintergrund der Pandemie große Konstanz gegenüber den Ergebnissen vergangener Jahre. Laut KomDat ist dieser Befund jedoch kritisch zu betrachten. Hier wird eine deutlich höhere Dunkelziffer vermutet.

 

Die Doppelausgabe der „Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe“ kann hier eingesehen werden.

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