Rechte von jungen Menschen sichern
Angesichts des bundesweiten Lockdowns hat Forum Transfer zusammen mit über 100 Erstunterzeichnern den dringenden Aufruf „Die Kinder- und Jugendhilfe muss während des Lockdowns offenbleiben!“ veröffentlicht.
Kernforderungen des Aufrufs
Im Aufruf wird betont, dass es auch während der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie grundlegend sei, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu sichern und umzusetzen. In dieser neuen Phase der Pandemie, von der nicht klar ist, wann sie endet, muss die Kinder- und Jugendhilfe aktiv auf Familien zugehen und junge Menschen unterstützen. Dafür müssen die Rahmenbedingungen geschaffen und geeignete Konzepte flächendeckend umgesetzt werden. Die Kernforderungen des Aufrufs lauten dabei:
- Junge Menschen brauchen Orte, an denen sie sicher sind und ihre Zeit kinder- und jugendgerecht verbringen können.
- Jungen Menschen müssen soziale Beziehungen ermöglicht werden.
- Die Kinder- und Jugendhilfe muss offensiv auf die Kinder, Jugendlichen und Familien zugehen. Dabei sind altersgerechte Informationen und digitale Kommunikationsformen notwendig.
- Bund und Länder müssen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass alle Einrichtungen über digitale Möglichkeiten mit jungen Menschen und Familien in Kontakt bleiben können.
- Kein „Wegschließen“ von Kindern und Jugendlichen in Wohngruppen, Heimen und Pflegefamilien. Das gilt umso mehr für Kinder mit Behinderung, die fast ganz aus dem Blick geraten sind.
- Die Kinder- und Jugendhilfe muss in die Teststrategie des Bundes aufgenommen werden.
- Die hohe Belastung der Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe muss stärker in den Blick der Öffentlichkeit. Wertschätzung und finanzielle sowie personelle Unterstützung sind notwendig.
- Ein reines Notprogramm in diesem Lockdown ist zu wenig. Die Kinder- und Jugendhilfe muss als Infrastruktur des Aufwachsens aufrechterhalten werden.
Der Aufruf ist hier abrufbar.