Scheidungs-Apps, Transsexuellengesetz, BAföG-Reform, Kinderrechte
Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.
Papa-Wochenende per App
Süddeutsche Zeitung | Claus Hulverscheidt
"Sprechende Eltern", "Unser Familien-Zauberer" oder "Scheidungsbewältiger": All das sind Namen von Scheidungs-Apps für das Smartphone. Die SZ berichtet, dass US-Familiengerichte getrennt lebende Eltern immer öfter dazu verpflichten, diese zu benutzen. Mit den Programmen lassen sich z.B. ein gemeinsamer Kalender führen, Kosten auflisten, Informationen austauschen und verbindliche Verabredungen treffen.
Die heilige Familie
Zeit | Charlotte von Lenthe
Die Lega Nord und andere konservative Kräfte in Italien wollen Ehescheidungen erschweren. Ein entsprechender Gesetzentwurf provozierte allerdings bereits heftigen Protest von Frauenrechtlerinnen. Auch die Vereinten Nationen äußerten ihre Bedenken.
Was das neue Transsexuellengesetz für Trans-Personen bedeuten würde
Vice | Linus Giese
Das BMJV und das BMI haben gemeinsam den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung der Änderung des Geschlechtseintrags veröffentlicht. Er enthält eine Neufassung der gesetzlichen Regelungen, nach denen es trans- und intergeschlechtlichen Menschen ermöglicht werden soll, ihren Geschlechtseintrag in den Personenstandsregistern und – soweit dies gewünscht ist – ihre Vornamen zu ändern. Der Autor des Artikels für Vice schreibt: "Das neue Transsexuellengesetz könnte eine Chance sein. Stattdessen macht es vieles schwieriger."
Zum Leben zu wenig
taz | Ralf Pauli
Der Bundestag hat dem Gesetzentwurf zur Änderung des BAföG zugestimmt. Ein ganzes Bündel an Änderungsanträgen ging im Vorfeld an die Regierung. In den finalen Entwurf hat es letztlich nur ein Vorschlag geschafft: Künftig sollen Studierende, die nahe Angehörige pflegen, länger Bafög erhalten. Ein Studierendenvertreter, der im Artikel zu Wort kommt, nennt die Reform "enttäuschend".
Sollen Frauenpaare Zugang zu Samenspenden haben? (Achtung: Paywall!)
Neue Zürcher Zeitung | Angelika Hardegger
Im Schweizer Parlament ist die Vorlage für die Ehe für alle auf gutem Weg – kontrovers diskutiert wird jedoch auch dort die Kinderfrage. Der Artikel der NZZ widmet sich der Problematik, indem es Sonja und Leonie, ein "unkonventionelles konventionelles" Paar, auf dem Weg zum Kind begleitet.
Ein Platz für die Jüngsten
Süddeutsche Zeitung | Annette Zoch
"Wir werden Kinderrechte im Grundgesetz ausdrücklich verankern. Kinder sind Grundrechtsträger, ihre Rechte haben für uns Verfassungsrang." So steht es im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD. Derzeit berät eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Familien- und Justizministerien von Bund und Ländern sowie des Bundeskanzleramts über Vorschläge, wie sich dieses Vorhaben umsetzen lässt. Offenbar regt sich aber Widerstand im Bundesinnenministerium sowie in den Justizministerien der Länder.