Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Familienrechtliche Presseschau Juni 2021

- Redaktionsmeldungen

Lambrecht, Kinderrechte, Wechselmodell, Geschlechtergerechtigkeit, Mehrehe

Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.

Christine Lambrecht: "Da bin ich einfach nur sprachlos"

DIE ZEIT | Christine Lambrecht im Gespräch mit Johanna Schoener und Jeannette Otto

Die Justizministerin Christine Lambrecht hat nach Franziska Giffeys Rücktritt nun auch noch die Leitung des Familienministeriums übernommen. DIE ZEIT führt mit ihr ein Gespräch über ihre Doppelrolle, den Streit um die Kinderrechte und die Frage, was die SPD Familien noch anzubieten hat. Thema ist auch die Modernisierung des Abstammungsrechts. "Ich habe ein Gesetz vorgelegt – aber mit der Union war eine solche Änderung nicht zu machen, aus rein ideologischen Gründen. Dabei geht es hier um das Kindeswohl," so Lambrecht.

Mehr Macht für Kinder in Europa

Deutsche Welle

Die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz ist – zumindest für diese Legislaturperiode – gescheitert. Der Artikel zeigt auf, welche Länder es in Sachen Kinderrechte besser machen als Deutschland. "Die ersten neun Plätze im Kids-Rights-Ranking nehmen ausnahmslos europäische Länder ein, an der Spitze stehen Island, Schweden und Finnland." Auch lesenswert: ein Beitrag des ZDF, in dem zum Thema Kinderrechte auch einmal ein Kind zu Wort kommt, nämlich die 17-jährige Aktivistin Negin Mogiseh.

Nach der Trennung: Wie sehen Kinder das Wechselmodell?

MDR.de | Manja Kraus

In FamRZ 2021, Heft 10, erschien ein Artikel, der erste Ergebnisse der Studie "'Familienmodelle in Deutschland' (FAMOD) vorstellt und auch Aufschluss gibt über die Bedeutung des Wechselmodells für das kindliche Wohlbefinden. Manja Kraus hat für den MDR eine Familie getroffen, die seit vier Jahren dieses Modell erfolgreich lebt. Sie fragt: Wie fühlt sich dieses Leben auf Zeit an?

Die schlechte Nachricht: Niemand muss zurück an den Herd

DIE ZEIT | Lena Böllinger

In der Pandemie wird vor der Retraditionalisierung von Geschlechterverhältnissen gewarnt. Das unterschlage, so die Autorin des Artikels, dass die Ausbeutung von Frauen heute ganz anders funktioniere. "Die bürgerliche Vollzeithausfrau der Fünfzigerjahre, vor deren Rückkehr so eindringlich wie fehlgeleitet gewarnt wird, ist heute größtenteils verschwunden." Gleichzeitig sei die Situation der Sorgenden – und dies seien eben meist Frauen – genau so miserabel wie eh und je.

In Südafrika könnten auch Frauen bald mehrere Männer heiraten – ganz legal

WELT | Sabine Winkler

Im südafrikanischen Parlament wird ein Gesetzentwurf diskutiert, der es Frauen erlaubt, Mehrfachehen zu führen – genauso, wie Männer es schon dürfen. Das Vorhaben wird auf der einen Seite als wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung gesehen. Kritikerinnen und Kritiker mahnen aber auch, dass ein Gesetz allein keine Gesellschaftsprobleme beseitigen könne. Das Familienmodell der Mehrehe beruhe auf zutiefst patriarchalen Strukturen.

Liefert Schröder aus!

Spiegel Online | Markus Deggerich

Gerhard Schröder soll den Ex-Mann seiner aktuellen Gattin entschädigen. Das seltsame Urteil der südkoreanischen Justiz biete ganz ungewohnte Chancen, so der Autor. Er würde gerne sehen, wie Schröder "sich selbst verteidig[t] und unsterbliche Sätze für die Jurageschichte [spricht]: »Ich wasche meine Hände in Unschuld«. Zu ihm passender noch: »Hier stehe ich und kann nicht anders.«"

Zurück