Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Familienrechtliche Presseschau Juli 2021

- Redaktionsmeldungen

Palandt, Kinder-Influencer, Ehegattensplitting, Regenbogenflagge, Kindesmisshandlungen

Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.

"Man macht Stolpersteine nicht für Täter, sondern für Opfer"

ZEIT Campus | Luzia Ferenschild im Gespräch mit Sabrina Höbel

Mehr als zwei Jahre lang hat sich die Münchner Jurastudentin Luzia Ferenschild dafür eingesetzt, dass der "Palandt" einen neuen Namen bekommt. Denn dieser Kommentar zum "Bürgerlichen Gesetzbuch", den wohl alle Juristinnen und Juristen kennen, ist nach einem Nazi benannt. Otto Palandt war NSDAP-Mitglied und Präsident des Reichsjustizprüfungsamts. Der Arbeitskreis Kritischer Jurist*innen München hat auf verschiedenen Wegen für ihr Anliegen gekämpft, der Verlag hat nun nachgegeben.

Kinder als Influencer:innen: Aufwachsen vor Millionenpublikum

netzpolitik.org | Pia Stenner

Die Beiträge von Kinder-Influencer:innen in sozialen Netzwerken sind bunt, lustig oder niedlich und gehen daher regelmäßig viral. Dabei überschreiten sie oft die Grenzen von Privatsphäre und Jugendarbeitsschutz. Es gibt Gesetze, die die Kinder schützen könnten. Doch Eltern, Behörden und Plattformen schauen oft weg, so die Autorin des Artikels.

Das Ehegattensplitting: modern und sozial gerecht

FAZ | Ekkehard Reimer und Jörg Althammer

Das Verfahren des Ehegattensplittings steht seit einiger Zeit heftig in der Kritik. Zu unrecht, finden die beiden Autoren des FAZ-Artikels. Es sei nämlich die logische und stimmige Konsequenz des Modells der Zugewinngemeinschaft. "Große Teile der Kritik beruhen dabei auf Unkenntnis des geltenden Rechts, seiner Stimmigkeit und seiner Wirkungen", schreiben sie.

Spaltet die Regenbogendebatte Europa neu in Ost und West?

Redaktionsnetzwerk Deutschland | Jan Emendörfer

Die Stadt München wollte die Allianz-Arena zum EM-Spiel Deutschlands gegen Ungarn am 23.6. in Regenbogenfarben leuchten lassen. Ein Zeichen des Protests gegen die ungarischen LGBTQI-Gesetze sollte dies sein. Doch die Uefa lehnte ab. Darüber sei in der Europäischen Union ein Konflikt entfacht, der womöglich tiefer gehe als alle bisherigen Auseinandersetzungen, so der Autor des Artikels. Es gehe um Grundwerte und deren unterschiedliche Interpretation in West- und Osteuropa

Schutz der Kinder ist in der Pandemie gefährdeter denn je

Süddeutsche Zeitung | Henrike Roßbach

Seit 2012 wird gezählt, wie viele Kinder zu Hause vernachlässigt und misshandelt werden. So viele wie 2020 waren es noch nie: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben die Jugendämter in Deutschland im letzten Jahr bei fast 60.600 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt. Überraschend kommt das nicht, denn Experten warnen schon länger vor den negativen Folgen der Pandemie-Maßnahmen für die Kinder.

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