Kindesmisshandlungen, Fortpflanzungsrechte, Kindschaftsrecht, Britisches Erbrecht, Scheinehen
Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.
Wie lassen sich Kindesmisshandlungen verhindern?
Süddeutsche Zeitung Magazin | Michaela Haas
Kinderschutz per Algorithmus: In den USA wird ein sogenanntes »Family Screening Tool« bereits in einem Dutzend Städten und Gemeinden eingesetzt. Der spezielle Algorithmus des Werkzeuges hilft den oft überlasteten Jugendämtern - ein Problem, das auch Deutschland hat - einzuschätzen, welche Kinder besonders gefährdet sind. In Deutschland werde die Nutzung eines solchen Werkzeuges kategorisch abgelehnt, so Rainer Becker, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe „Die Leute haben Angst, dass sie durch Computer ersetzt werden. Da haben wir hier noch die Eierschalen am Kragen.“
Fortpflanzungsmedizin für alle? – Recht und Moral im Dilemma
Neue Zürcher Zeitung | Kurt Seelmann
Der deutsche Rechtsphilosoph Kurt Seelmann stellt in der NZZ die Fragen: Wer ist unter welchen Umständen berechtigt, sich die Fortpflanzungsmedizin zunutze zu machen? Darf auch gleichgeschlechtlichen Paaren, Frauen nach der Menopause und Alleinstehenden zu einem Kind verholfen werden? Ein Thema, das nach wie vor auch in Deutschland für Diskussionen sorgt. Seelmann kommt zu dem Schluss: Der freie Zugang aller zu den modernen Möglichkeiten der Fortpflanzung gehe der Frage des Wohls des zukünftigen Kindes vor - von einigen Ausnahmen abgesehen. Ebenfalls in der NZZ erschien einige Tage später die Replik von Jörg Paul Müller, emeritierter Professor für Staatsrecht an der Universität Bern.
"Kinder kriegen alle Spannungen mit."
Süddeutsche Zeitung (Achtung, Paywall!) | Isabell Götz im Interview mit Ann-Kathrin Eckardt
Für die Süddeutsche Zeitung interviewte Ann-Kathrin Eckardt die OLG-Richterin und FamRZ-Mitherausgeberin Isabell Götz zu der Frage: Was können Eltern tun, um eine Trennung für die Kleinen weniger schmerzhaft zu machen? Götz berichtet über Streit, übertriebene Fürsorge, was Kinder brauchen und wollen und neue Medien im Kindschaftsrecht. Zu letzterem Thema verfasste die Familienrichterin auch das Editorial für den letzten FamRZ-Newsletter 12/2018.
Nur ohne meine Tochter
Süddeutsche Zeitung | Cathrin Kahlweit
Der Artikel nimmt das Britische Erbrecht in den Blick: Im britischen Hochadel können bis dato nur Männer Titel und Vermögen erben. 5 adelige Damen wollen sich das nun nicht mehr gefallen lassen und haben Großbritannien verklagt. Die Frauen fordern die Abschaffung des Prinzips der männlichen Primogenitur und künftige Gleichberechtigung. Titel sollen geschlechtsneutral vergeben werden, ein Erbe soll an das älteste Kind gehen.
Bundespolizei zerschlägt Scheinehen-Bande
FAZ | dpa
Wie die FAZ berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine Frankfurter Gruppe, die Scheinehen für chinesische Staatsbürger vermittelt haben soll. Bis zu 30.000 Euro sollen dafür an die mutmaßlichen Täter bezahlt worden sein. Bis zu 10.000 Euro davon sollen an die Ehepartner gegangen seien. Ziel sei gewesen, ein Aufenthaltsrecht für die EU zu erlangen, erklärte die Bundespolizei.