Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Familienrechtliche Presseschau Januar 2021

- Redaktionsmeldungen

Kinderrechte im GG, Assistierter Suizid, Mitmutterschaft, Geschlecht in der Schweiz

Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.

Kinderrechte im Grundgesetz

Übersicht über Medienberichte

Am 20.2.2021 hat die Bundesregierung den Gesetzentwurf zur ausdrücklichen Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz beschlossen. Ob der Entwurf weit genug geht - darüber scheiden sich die Geister. Jost Müller-Neuhof fasst für den Tagesspiegel zusammen, "was die Grundgesetzänderung ändert, wenn sie nichts ändert" und meint, der gefundene Kompromiss sei "tauglich". Gudula Keuther hingegen findet, der Entwurf bleibe hinter dem zurück, was über Rechtsprechung und Völkerrecht schon heute gilt – und löse keine konkreten Probleme: "Kinderrechte sollten an anderer Stelle verankert werden." Auch Frank Pergande erkennt in seinem Kommentar in der FAZ im Gesetzentwurf den "klassischen Kompromiss", der an der Lebenswirklichkeit nichts ändere.

Der nächste FamRZ-Newsletter mit einem Editorial von Dagmar Coester-Waltjen widmet sich ebenfalls dem Thema Kinderrechte im Grundgesetz (jetzt anmelden).

Evangelische Theologen für assistierten professionellen Suizid (Paid Content)

FAZ | Pof. Dr. Reiner Anselm, Prof. Dr. Isolde Karle und Pfarrer Ulrich Lilie

Die Verfasser fordern in ihrem Gastbeitrag, dass kirchliche Einrichtungen bestmögliche Palliativversorgung gewährleisten, sich aber dem Suizid nicht verweigern sollen. Einem Sterbewilligen sollen sie in Respekt vor der Selbstbestimmung Beratung, Unterstützung und Begleitung anbieten. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Februar vergangenen Jahres werde es nämlich früher oder später ein neues Gesetz geben, das regelt, wie Menschen in Deutschland assistierten Suizid in Anspruch nehmen können. Da dürfe sich die Kirche als Ansprechpartner nicht von vornherein ausschließen.

Lesbisches Ehepaar will gemeinsame Elternschaft erstreiten

Spiegel

Ist es radikal, wenn Eltern jetzt streiken?

Süddeutsche Zeitung Magazin | Teresa Bücker

Über die seelischen Folgen der Pandemie werde noch immer zu wenig geredet, findet SZ-Kolumnistin Teresa Bücker. Als berufstätige Mutter wünscht sie sich, dass ihre Sorgen nicht immer relativiert würden und dass Menschen, die mit Kindern zusammenleben, nicht mehr gesagt werde, sie hätten sich dieses Leben doch ausgesucht. "Menschen bekommen keine Kinder, weil sie planen, sich 24 Stunden am Tag ganz allein um den Nachwuchs zu kümmern." Sie findet außerdem, man solle endlich aufbegehren gegen eine Kultur, "in der immer noch vertreten wird, man könne acht Stunden und mehr Erwerbsarbeit so mit Familie kombinieren, dass man das Gefühl hat, diese Dinge wären ausgeglichen."

Welche Folgen hätte die Abschaffung von «Mann» und «Frau»?

SRF | Katharina Bochsler

Schweizer Gesetzbücher sind geprägt vom Denken in zwei Geschlechtern. Die Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK) der Schweiz empfiehlt nun, dass der Bund mittelfristig gar den vollständigen Verzicht auf einen Geschlechtseintrag prüfen sollte. Der Artikel beschäftigt sich mit den Folgen einer solchen "Horizonterweiterung".

Dreijährige ist das erste Kind, das offiziell drei Väter hat

Frankfurter Rundschau | Anna-Lena Schüchtle

In Kalifornien wurden kürzlich drei Männer, die in einer polygamen Beziehung leben, offiziell Väter eines Kindes. "Nur mithilfe eines Teams von Anwälten und erst nachdem sie vor mehreren Gerichten um die Anerkennung ihrer Vaterschaften gekämpft hatten, gab ihnen die kalifornische Justiz letzten Endes recht und die Geburtsurkunde wurde nachträglich um die Namen der beiden weiteren Väter ergänzt. "

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