Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Familienrechtliche Presseschau Februar 2023

- Redaktionsmeldungen

Istanbul-Konvention, Datenschutz, Vernachlässigung, Wechselmodell, Antifeminismus

Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.

Fünf Jahre Istanbul-Konvention: Der Mangel an Frauenhaus-Plätzen wird noch lange dramatisch bleiben

Tagesspiegel | Karin Christmann

Frauenhäusern in Deutschland fehlt es an Geld und Rechtssicherheit. Dabei hat es sich mit Unterzeichnung der Istanbul Konvention zu mehr Schutz für Gewaltopfer verpflichtet. Warum das Problem nicht schnell zu lösen ist, erklärt Karin Christmann im Artikel.

Kinderschützer*innen wollen Streit um Chatkontrolle beilegen

Netzpolitik.org | Sebastian Meineck

Nutzer sollen auf Privatsphäre im Netz verzichten, damit Hinweise auf sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige besser auffindbar sind. Experten für Datenschutz und Menschenrechte lehnen das vehement ab. Das Internationale Netzwerk für Kinderrechte hat nun auf 100 Seiten eine ausführliche Analyse vorgelegt, die die Debatte um Europas härtestes Überwachungsvorhaben auf ein neues Niveau bringen könnte, so Sebastian Meineck.

Die Zeit | Kai von Klitzing im Interview mit Parvin Sadigh

Der Jugendpsychiater Kai von Klitzing schildert im Artikel, wie sich Vernachlässigung und emotionale Gewalt auf Kinder auswirken. Er sehe auch Depression und Rückzug, aber vor allem Wut. Eine Wut, mit der "das System" nicht angemessen umgehen könne. "Es festigt eher den schädlichen Kreislauf von Mangel, Wut und Ausstoßung."

»Schreib, was du nicht sagen kannst«

Süddeutsche Zeitung Magazin | Michaela Haas

Ein französischer Polizist ließ Hunderte weiße Briefkästen in Schulen und Sportvereinen installieren. Kinder können dort Briefe einwerfen, in denen sie unverblümt darüber schreiben, was sie bedrückt. Niemand rechnete damit, dass dieser Einblick in Kinderseelen so heftig würde.

Wechselmodell: Die virtuelle Mutter

Die Zeit | Millay Hyatt

Die Zeit-Autorin Millay Hyatt lebt seit kurzem mit dem Wechselmodell. Seit ihrer Scheidung habe sie ein "Geisterkind, das gleichzeitig da und nicht da ist." Sie berichtet von den Vor- und Nachteilen ihres Lebens als Teilzeitmutter, das sie zwar unabhängig, aber auch oft wehmütig mache. 

Tausende schwangere Russinnen reisen nach Argentinien

Der Spiegel | dpa

Die argentinische Zeitung »La Nación« berichte unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass im vergangenen Jahr mehr als 10.000 schwangere Russinnen im vergangenen Jahr nach Argentinien eingereist sind. In Argentinien geborene Kinder erhalten automatisch die dortige Staatsbürgerschaft. Derzeit werde geprüft, ob ein kriminelles Netzwerk hinter dem "Geburtstourismus" in das südamerikanische Land stecke.

Debatte um Meldestelle Antifeminismus

Seit Anfang Februar gibt es das Online-Portal antifeminismus-melden.de der Amadeu-Antonio-Stiftung. Eine Liste, "die das reaktionäre Deutschland dokumentiert“, schreibt René Pfister im Spiegel und mit der an den „staatlich finanzierten Pranger“ gestellt werde, wer nicht auf feministischer Linie sei, so Beatrice Achterberg in der NZZAuch Jens Peter Paul schreibt im Magazin Cicero über „Lisa Paus und ihr Petz-Portal" für "Verstöße gegen das Weltbild radikaler Linker und Grüner“. Die Aufregung gibt Nele Pollatschek Anlass, in der SZ zu fragen: "Vielleicht sind wir kollektiv ein bisschen drüber?" In einem Artikel für ÜBERMEDIEN blickt Lisa Kräher hinter die Empörung: "Es ist eine erstaunliche Diskursverschiebung bei der Debatte um die neue „Meldestelle Antifeminismus".

Zurück