Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Familienrechtliche Presseschau August 2023

- Redaktionsmeldungen

Unterhaltsrechtsreform, Ehegattensplitting/Witwenrente, neue Familienformen, Kindeswohl und Umgangsrecht

Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.

Eckpunktepapier des BMJ zu einer Reform des Unterhaltsrechts

Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann hat am 25.8.2023 ein Eckpunktepapier zur Reform des Unterhaltsrechts vorgelegt (zur Reformbedürftigkeit und weiteren Aspekten des Unterhaltsrechts s. auch FamRZ-Podcast Folge 15 mit Gudrun Lies-Benachib). Die unterschiedlichsten Stimmen wurden daraufhin laut: Simone Schmollack meint in der TAZ zum Beispiel, dass Buschmanns Vorstoß "brandgefährlich" sei und Mütter und Väter gegeneinander ausspiele. Christiane Cichy schreibt für den MDR, dass die Reform einen wesentlichen Fakt ignoriere, nämlich dass "etwa die Hälfte aller Alleinerziehenden [...] laut Deutschem Jugendinstituts (DJI) gar keinen Cent Unterhalt vom anderen Elternteil" erhält. Stefanie Unbehauen kann den Gegenwind in der Berliner Zeitung nicht verstehen, "die wenigsten, die sich selbst als alleinerziehend bezeichnen, sind dies tatsächlich auch." Auch Heike Klovert , dass es gut ist, wenn engagierte Väter weniger Unterhalt zahlen müssen. Die "Zahlväter" hingegen .

Süddeutsche Zeitung | Jutta Allmendinger und Thorsten Frei im Interview

In der SZ führen die Soziologin Jutta Allmendinger und der CDU-Politiker Thorsten Frei ein Streitgespräch über Familienpolitik. Allmendinger kritisiert das Ehegattensplitting und die Witwenrente scharf: Beides halte Frauen vom Arbeiten ab und mache sie abhängig. Thorsten Frei kontert: Hände weg vom geltenden System.

Die ZEIT | Sabine Walper im Interview mit Jeannette Otto

Schadet es den Kindern, wenn die Familie zum Versuchslabor wird, fragte die ZEIT Sabine Walper im August. Wissenschaftlich könne sie für etliche der modernen Familienformen komplett Entwarnung geben, so die Psychologin. Und sie finde: Das Recht sollte von den sozialen Eltern längst gelebte Mitverantwortung endlich angemessen abbilden.

Absage an das Wechselmodell als Leitbild

WELT | Sabine Menkens

Die 2015 vom Bundesfamilienministerium beauftragte Studie „Kindeswohl und Umgangsrecht“, die sich mit dem Wohlergehen von Kindern in Trennungsfamilien befasst, ist endlich online abrufbar, berichtet die WELT. Dass dass die lang erwartete Studie keinen eindeutigen Beleg für die Überlegenheit des Wechselmodells ergeben hat, sei Vaterrechtsaktivisten ein Dorn im Auge, heißt es weiter. "Sie argwöhnen schon lange, dass das Ministerium die Studie in seinem Sinne habe 'frisieren' lassen."

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