Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Familienrechtliche Presseschau August 2021

- Redaktionsmeldungen

Sterbehilfe, Vater-Tochter-Beziehung, Trennungskinder, Winterhoff, Homo-Ehe

Die FamRZ verfolgt für Sie die Berichterstattung in den Medien zu aktuellen familienrechtlichen Themen. Einmal monatlich veröffentlichen wir auf famrz.de einen Überblick über die interessantesten Artikel – zum Weiterlesen, Diskutieren oder Wundern.

Warum wollen die Menschen sterben?

ZEIT Online | Claudia Bausewein

Nach einer neuen Regelung dürfen Ärztinnen und Ärzte seit Kurzem frei entscheiden, ob sie Menschen, die nicht mehr leben wollen, beim Suizid unterstützen. Das BVerfG hatte das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung des Suizids bereits im vergangenen Jahr aufgehoben. Viele Fragen aber bleiben offen. Claudia Bausewein ist eine der bekanntesten Palliativmedizinerinnen Deutschlands. In ihrem Beitrag in der ZEIT schreibt sie, Suizidprävention müsse Normalität werden. Hilfe beim Suizid sollte die Ausnahme bleiben.

Wie Väter ihre Töchter prägen

Spektrum.de | Nina Ayerle

Wenn es um die Entwicklung von Kindern ging, standen lange Zeit die Mütter im Mittelpunkt der Forschung. Doch männliche Bezugspersonen spielen im Leben von Mädchen eine große Rolle, wie aktuelle Studien zeigen. Besonderen Einfluss haben Väter auf das Selbstwertgefühl und die berufliche Laufbahn ihrer Töchter. Doch auch andersherum wirkt sich die Vater-Tochter-Beziehung aus, wie der Artikel zeigt. Michael Dahl von der Universität im dänischen Aalborg und seine Kollegen fanden zum Beispiel heraus: Wenn männliche Chefs zum ersten Mal Vater einer Tochter werden, erhöhen sie die Gehälter von Frauen, und zwar um durchschnittlich 3,2 Prozent. 

Warum werden Kinder per Gesetz gegen ihren Willen von Elternteilen getrennt?

MDR | Christiane Cichy im Gespräch mit Ludwig Salgo

Immer wieder griffen Medien in der letzten Zeit Fälle auf, in denen die Polizei Trennungskinder gewaltsam aus ihrem Zuhause holte, um den Umgang mit dem anderen Elternteil zu ermöglichen. "Die Gerichte, die Gewalt anwenden, sagen nicht, dass sie dies zur Umsetzung von Umgang, sondern zur Abwendung einer Kindeswohlgefährdung tun", sagt Familienrechts-Professor Ludwig Salgo im Interview mit dem MDR. Die Annahme, dass Kinder durch den fehlenden Umgang mit beiden Elternteilen stark gefährdet seien, sei durch die Humanwissenschaften allerdings nirgends bestätigt.

Was versteht dieser Mann von Kindern?

ZEIT Online | Martin Spiewak

Bestsellerautor und Kinderpsychiater Michael Winterhoff, bekannt vor allem für die Behauptung "Kinder sind Tyrannen", war bisher als "Erziehungsexperte" gern gesehener Gast in deutschen Talkshows – und das obwohl seine entwicklungspsychologischen Thesen von der Fachwelt vorwiegend negativ beurteilt wurden. Darüber hinaus arbeitet(e) Winterhoff mit vielen Jugendämtern und Trägern von Kinderheimen zusammen. Der WDR veröffentlichte nun eine gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung recherchierte Reportage. Darin erheben ehemalige Patientinnen und Patienten, die Eltern von Betroffenen, Beschäftigte von Kinder- und Jugendeinrichtungen und Expertinnen teils schwere Vorwürfe gegen Winterhoff. Der ZEIT-Artikel fasst den Fall zusammen.

20 Jahre "Homo-Ehe": Heirate mich - zumindest ein bisschen

NDR | Yasmin Sibus

Als bundesweit erstes schwules Paar besiegelten Heinz-Friedrich Harre und Reinhard Lüschow am 1.8.2001 im Standesamt Hannover den eheähnlichen Bund. Möglich machte dies das Lebenspartnerschaftsgesetz, das nur gut 8 Stunden zuvor in Kraft getreten war. In diesem August wurde die sogenannte "kleine Ehe" oder "Homo-Ehe" 20 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums porträtiert der NDR das genannte Paar und zeichnet die Geschichte der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nach.

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