Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Familienrecht in Europa: Sonderheft 18, 2020

- Redaktionsmeldungen

Vorschau auf die nächste Ausgabe der FamRZ

Am 15.9.2020 erscheint das jährliche Sonderheft 18 der FamRZ mit dem Schwerpunkt Europäisches Familienrecht. Die Mitglieder des internationalen Beirats der FamRZ sowie weitere Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland berichten auch dieses Jahr zu Gesetzgebung und Rechtsprechung in ihren Ländern.

Entwicklungen im Europäischen Personen- und Familienrecht

Wie jedes Jahr blicken Christian Kohler und Walter Pintens im diesjährigen Heft 18 auf die Entwicklungen im Europäischen Personen- und Familienrecht zurück. Im Bericht wurden im Anschluss an die letzte Zusammenfassung in FamRZ 2019, 1477 {FamRZ-digital | FamRZ bei juris} die bis zum 16.7.2020 eingetretenen Entwicklungen berücksichtigt.

Einen Schwerpunkt des Berichts bildet dabei die jüngste Rechtsprechung des EuGH zum Familien- und Erbrecht. Neben einem weiteren Urteil zur EuErbVO sind mehrere Entscheidungen zur Brüssel IIa-VO ergangen, die überwiegend von rumänischen Gerichten veranlasst wurden und deren Hintergrund die unzureichenden Regeln für einen Zuständigkeitsverbund für Ehescheidung und Folgesachen in der Brüssel IIa-VO und der EuUntVO sind. In einem Urteil zur Rom III-VO hat der EuGH ferner klargestellt, dass deren Art. 10 den Rückgriff auf das Recht des angerufenen Gerichts nur zulässt, wenn das nach der Verordnung an sich anwendbare Recht das Rechtsinstitut der Scheidung nicht kennt, und nicht schon dann, wenn dieses Recht die Scheidung von strengeren Voraussetzungen abhängig macht als die lex fori.

 

Leihmutterschaft in Italien – Transsexualität in Spanien

In Frankreich hat sich in den vergangenen Monaten viel ereignet, sei es aufgrund von umfangreichen Gesetzesreformen oder von Rechtsprechungsänderungen bzw. -klärungen. In seinem Beitrag berichtet Prof. Dr. Frédérique Ferrand über die Entwicklungen des französischen Rechts für den Zeitraum 2019–2020. Diese betreffen insbesondere die Bekämpfung von Gewalt in der Familie und Reformen bezüglich Scheidung, Trennung und Unterhalt. Auch die Klärung von Fragen, die mit der anonymen Geburt entstanden sind sowie verschiedene Aspekte des Abstammungs- und Kindschaftsrechts stehen im Fokus.

In Italien erging 2019 ein viel beachtetes Urteil der Sezioni Unite des italienischen Kassationshofs zur Anerkennung der Elternschaft für ein durch Leihmutterschaft im Ausland gezeugtes Kind. Darüber informiert Prof. Dr. Salvatore Patti in seinem Länderbericht. Außerdem berichtet Prof. Dr. Josep Ferrer i Riba über ein kürzlich ergangenes Urteil des spanischen Verfassungsgerichts. Dies befähigt reife Minderjährige, Entscheidungen über Geschlechtsumwandlungen zu treffen. Das Urteil eröffnet eine Debatte über die Notwendigkeit, die spanische Gesetzgebung an die Anerkennung größerer Möglichkeiten der persönlichen Selbstbestimmung in Fragen der Transsexualität anzupassen, so der Autor in seinem Bericht zu Spanien.

 

Alle weiteren Länderberichte auf einen Blick

Weitere Berichte befassen sich mit aktuellen Entwicklungen im Familienrecht, Personenrecht und Erbrecht in

  • Belgien (von Prof. Dr. Dr. h. c. Walter Pintens)
  • Dänemark (von Prof. Dr. Ingrid Lund-Andersen)
  • Griechenland (von Prof. Dr. Achilles G. Koutsouradis)
  • Irland (von Dr. Brian Sloan)
  • Niederlande (von Prof. Dr. Willem Breemhaar)
  • Polen (von Dr. Błażej Bugajski)
  • Portugal (von Prof. Dr. Guilherme de Oliveira und Prof. Dr. Paula Távora Vítor)

Auch im Rechtsprechungsteil der FamRZ 2020, Heft 18 liegt der Schwerpunkt auf IPR, europäischem Recht und deutschem Recht mit Auslandsbezug. Zudem erwarten Sie Buchbesprechungen zu thematisch relevanten Veröffentlichungen.

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