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ElternZOOM 2021: Großteil der Eltern auf Kita-Platz angewiesen

- Redaktionsmeldungen

Mangel an Betreuungsplätzen und Fachkräften

Betreuungseinrichtungen wie Kitas sind als Bildungs- und Betreuungsort für Familien unverzichtbar. Doch dem Frühkindlichen Bildungssystem mangelt es an Plätzen, Fachkräften und einer kindgerechten Qualität. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle ElternZOOM der Bertelsmann Stiftung, der hier abrufbar ist. Die bundesweite repräsentative Umfrage unter Eltern von Kita-Kindern, die in Zusammenarbeit mit infratest dimap entstanden ist, wurde bereits zum dritten Mal durchgeführt. Eine weitere Studie, die den ElternZOOM 2021 ergänzt, beleuchtet zudem, was für eine gute Kita aus elterlicher Sicht entscheidend ist.

 

Mehrheit der Eltern auf Kita-Platz angewiesen

Viele Eltern sind auf den Kita-Platz angewiesen. So geben 70 % der Befragten an, dass sie Betreuung brauchen, weil sie Geld verdienen müssen. Weitere 22 % haben Angst um den eigenen Arbeitsplatz haben, wenn sie keine Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder haben. Insbesondere in Ostdeutschland und unter Alleinerziehenden sind diese Sorgen verbreitet.

Daneben sind 94 % der Eltern überzeugt, dass der Kita-Besuch zuträglich für die Entwicklung des eigenen Kindes ist. Eine große Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass ihr Kind in der Kita Neues entdecken (92 %) und soziale Kontakte zu anderen Kindern knüpfen kann (94 %).

 

Gutes Zusammenspiel zwischen Kita und Eltern

Die Studie „KiTa-Qualität aus der Perspektive der Eltern“ zeigt zudem auf, was für eine gute Kita aus elterlicher Sicht entscheidend ist. Laut Studie wünschen sich Eltern, über die pädagogische Arbeit informiert zu werden. So können Einblicke in den Kita-Alltag sowie in die Aktivitäten ihres Kindes das Vertrauen gegenüber den Fachkräften fördern. 92,6 % der Eltern bevorzugen dabei ein persönliches Gespräch, wenn es um Informationen zur Entwicklung des Kindes geht. Bei Themen rund um die Kita-Organisation finden eher elektronische Kommunikationsformen Anklang.

 

Bedarf nicht gedeckt

Das diesjährige „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung zeigt auf, dass es den Betreuungseinrichtungen an Plätzen und Fachkräften fehlt. Bundesweit klafft eine Lücke zwischen dem Bedarf der Eltern und der tatsächlichen Betreuungsquote. So haben nur ein Drittel (34,3 %) der Kinder unter drei Jahren in Deutschland einen Betreuungsplatz. Dabei benötigen Eltern eigentlich für die Hälfte (49,4 %) einen Platz in einer Kindertagesbetreuung.

Auch der Personalschlüssel ist bundesweit nicht kindergerecht. So stand für 74 % der Kinder in amtlich erfassten Kita-Gruppen nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung. Wegen Personalmangels kann der Bildungsauftrag von den Kitas dann häufig nicht ausreichend erfüllt werden. Die Fachkräfte geben selbst an, dass sie allzu oft den Bildungsanspruch zugunsten der reinen Aufsichtspflicht hintenanstellen müssen.

 

Empfehlungen der Bertelsmann Stiftung

Insbesondere die Krippenplätze müssen weiter bedarfsgerecht ausgebaut werden. Zudem braucht es bundeseinheitliche Standards für kindgerechte Personalschlüssel, damit jedes Kind gute Kita-Qualität erfahren kann. Weiter empfiehlt die Bertelsmann Stiftung, die Attraktivität des Erzieher-Berufs deutlich zu steigern, damit der Personalbedarf gedeckt werden kann. Außerdem wird angeregt, dass das neue „Gute-Kita-Gesetz“ nicht auslaufen, sondern ab 2023 verstetigt werden solle.

 

Quelle: Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung v. 8.2.2021

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