Corona-Krise verschärft Ungleichheitsdynamiken
Durch die Corona-Krise verschärfen sich auch Missstände auf dem Arbeitsmarkt. In einer Kurzexpertise der Bertelsmann Stiftung zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den deutschen Arbeitsmarkt wird deutlich, dass sich bestehende Einkommensungleichheiten verstärken werden.
Ungleichheitsdynamiken vor der Corona-Krise
Bereits vor der Corona-Pandemie war auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine doppelte Einkommensungleichheit zu beobachten, und zwar zwischen Männern und Frauen sowie zwischen kinderlosen Frauen und Müttern. So zeigte eine von der Bertelsmann Stiftung geförderte Studie auf, dass Frauen auf das gesamte Erwerbsleben gerechnet nur etwas mehr als die Hälfte der Erwerbseinkommen der Männer verdienten. Darüber hinaus minderten Kinder laut Studie schon vor der Krise das Lebenserwerbseinkommen von Müttern um bis zu zwei Drittel.
Verschärfung von Einkommensungleichheiten
Laut Kurzexpertise ist davon auszugehen, dass sich die beschriebenen Ungleichheitsdynamiken vor dem Hintergrund der Corona-Krise verschärfen werden. Als mögliche Gegenmaßnahmen werden beispielsweise eine Reform des Ehegattensplittings und der Minijob-Regelungen sowie eine bessere Entlohnung und eine verstärkte tarifvertragliche Abdeckung der als systemrelevant eingestuften Berufe genannt.