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Düsseldorfer Tabelle: Kindesunterhalt im Laufe der Zeit

- Redaktionsmeldungen

Artikel von Heinrich Schürmann in Heft 7

In FamRZ 2019, Heft 7 (1.4.2019), erschien der Artikel „Kindesunterhalt im Laufe der Zeit“ von Vors. Richter am OLG a. D. Heinrich Schürmann. Der Autor setzt sich darin mit Geschichte, Entwicklung und Struktur der Düsseldorfer Tabelle auseinander. Als Abonnent von FamRZ-digital können Sie den Artikel online lesen:

Die Düsseldorfer Tabelle - 1979 bis heute

Zum 1.1.2019 wurde die Düsseldorfer Tabelle neu gefasst. Wie stets erregte die Neufassung große Aufmerksamkeit in der allgemeinen Presse und in der Fachöffentlichkeit. Von allen zur Bemessung des Unterhalts herangezogenen Schlüsseln und Tabellenwerken hat sich die Düsseldorfer Tabelle als einzige bundesweit durchgesetzt. Sie genießt breite Akzeptanz, was von hoher Qualität zeugt – auch wenn mitunter Kritik in Einzelfragen geäußert wird.

Schürmann zeichnet in seinem Artikel detailliert die Entstehungsgeschichte der Tabelle nach und geht auch auf diverse „Vorgänger“ (z.B. Zwickauer Schlüssel, Berliner Tabelle), die der Rechtsprechung als Hilfsmittel bei der Unterhaltsberechnung dienten, ein. Er macht deutlich, wie es zur besonderen Stellung der Düsseldorfer Tabelle kam:

Eine Angleichung zwischen unterstem Tabellenbetrag und Regelunterhalt nahm erst das OLG Düsseldorf in seiner zum 1.1.1979 herausgegebenen Tabelle vor. Damit konnte die Tabelle für sich in Anspruch nehmen, auf einer gesetzlichen Grundlage aufzubauen.

Darüber hinaus zeigt er aber auch auf, welche Schwachstellen die Tabelle hat, z.B.

Ungeachtet aller zwischenzeitlichen Veränderungen lässt sich dabei die Herkunft des Tabellenwerks aus der Frühzeit der Bundesrepublik nicht übersehen. Charakteristisch dafür sind das der Tabelle zugrunde liegende Familienbild, die bei Einkommen von bis zu 5.500 Euro unverändert moderaten Steigerungsraten sowie die strikte Trennung zwischen Bar- und Betreuungsunterhalt.

Auch in diesem Zusammenhang erinnert der Autor daran, dass die Tabelle nur ein Hilfsmittel ist, das Raum für eigene Beurteilungen lässt.

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