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½ Million mehr Jobs durch Abschaffung des Ehegattensplittings

- Redaktionsmeldungen

Studie des RWI veröffentlicht

Die Abschaffung des Ehegattensplittings könnte das Arbeitsangebot um mehr als eine halbe Millionen Vollzeitäquivalente erhöhen. Dies zeigt eine Studie, die das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) kürzlich veröffentlicht hat. Eine solche Reform führe jedoch auch zu finanziellen Verlusten bei manchen Bevölkerungsgruppen, die von der Wirtschaftspolitik berücksichtigt werden sollten, so die Verfasser Ronald Bachmann, Philipp Jäger und Robin Jessen.

 

Wirtschaft ankurbeln und Benachteiligungen verringern

Insbesondere die familienbasierte (d.h. gemeinsame) Besteuerung begünstige im Gegensatz zur Individualbesteuerung Paare mit ungleichen Einkünften. Sie sei ein potenzielles Hindernis für die Erwerbstätigkeit von Frauen, da sie der Erwerbstätigkeit des Zweitverdieners (oft des weiblichen Ehepartners) negative Anreize setze, so die Autoren. Daher untersuchten die Wissenschaftler mithilfe eines Mikrosimulationsmodells, inwiefern ein Wechsel von der gemeinsamen Besteuerung zur individuellen Besteuerung das Arbeitsangebot erhöhen würde.

In dem Diskussionspapier mit dem Titel „A Split Decision: Welche Auswirkungen hätte die Abschaffung des Ehegattensplittings auf das Arbeitsangebot und die Einkommensverteilung?“ legen sie ihre Ergebnisse dar: Mit der Abschaffung des Ehegattensplittings könnte die Verschuldung reduziert und die Wirtschaft angekurbelt werden. Eine solche Steuerreform könnte außerdem ein Weg sein, die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt zu mindern, die in einer Reihe von entwickelten Volkswirtschaften durch die Covid-19-Pandemie verschärft worden sind.

Dennoch produziert eine solche Reform Gewinner und Verlierer, und es ist ein Werturteil erforderlich, um zu entscheiden, ob die Gewinne für einige die Verluste für andere überwiegen. Spezifische Maßnahmen, die auf die Verlierer eines Wechsels zur Individualbesteuerung abzielen, könnten eine solche Reform begleiten,

heißt es im Fazit der Studie, die auf der Website des RWI zum Download bereits steht.

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