Empfehlung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge
Das Präsidium des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge hat eine Empfehlung zur Verwirklichung von Schutz, Förderung und Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Unterkünften für geflüchtete Menschen veröffentlicht. Diese richtet sich an politische Entscheidungsträger sowie alle Akteure, die mit der Unterbringung geflüchteter Familien befasst sind. Der Verein fordert, Schutzstandards und insbesondere Kinderrechte für Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte wirksam und flächendeckend umzusetzen. Dies schließe die Gewährleistung des Gesundheitsschutzes, den Zugang zu Bildung, Betreuung und Erziehung sowie den Zugang zu den Leistungen und Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe mit ein.
Schutz vor Gewalt sowie Recht auf Bildung und Gesundheit
Empfehlungen des Vereins sind unter anderem:
- Umfassendes Gewaltschutzkonzept als Bestandteil jedes Betreibervertrages
- Festlegung verbindlicher Mindeststandards für Rückzugsmöglichkeiten und sichere Orte in Unterkünften
- Entwicklung von Fortbildungsformaten und verbindlichen Kooperationsstrukturen für Betreuungspersonal und Mitarbeitenden des Sicherheitsdienstes
- Spezifische Beratungs- und Unterstützungsangebote für geflüchtete Menschen mit Behinderungen
- Bereitstellung regelmäßiger Kinderbetreuungszeiten sowie geeigneter Räume in Unterkünften
- Angebot von Sprachkursen für Jugendliche sowie Angebote, die auf das Lernen im Regelschulsystem vorbereiten
- Gesicherter Zugang zum Regelschulsystem für Kinder und Jugendliche nach drei Monaten
- Niedrigschwellige Angebote der Elternbildung und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in Zusammenarbeit mit Vereinen
Daneben zeigt der Verein auch Strategien für eine schützende und fördernde Unterbringungspraxis auf. Der Gesamttext der Empfehlung ist hier abrufbar.
