Pressemitteilung des BMFSFJ vom 7.8.2017
Eine neue Praxishilfe vom Deutschen Industrie- und
Handelskammertag (DIHK) und dem Bundesfamilienministerium für Unternehmen soll
das Potential neu zugewanderter Frauen und Mütter für den Arbeitsmarkt
erschließen. Diese zeigt mit Hinweisen auf
- Förderung
- gute Beispiele
- Unterstützungsangebote
auf, welche Brücken in Ausbildung und Beruf führen. So unterstützt das ESF-Programm „Stark im Beruf“ des Bundesfamilienministeriums an 80 Standorten bundesweit den beruflichen Einstieg von Müttern mit Migrationshintergrund, darunter auch geflüchtete Mütter. Das IHK-Aktionsprogramm „Ankommen in Deutschland – Gemeinsam unterstützen wir Integration" und das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge bieten Unternehmen Unterstützung bei allen Fragen rund um die Integration von geflüchteten Frauen und Männern in Ausbildung und Beschäftigung.
„Der Wunsch zu arbeiten ist unter den geflüchteten Frauen hoch“, so DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer. „Unternehmen können einen wichtigen Beitrag leisten. Jedoch ist der parallele Ausbau der Betreuungsinfrastruktur dafür eine wichtige Voraussetzung. Daneben ist eine ausreichende Flexibilität für die Unternehmen bei der Gestaltung von Vereinbarkeitsmodellen sehr wichtig. Um die Erwerbsbeteiligung geflüchteter Frauen zu steigern, müssen wir sie gleichzeitig beim Sprach- und Qualifikationserwerb unterstützen.“
Erwerbsperspektive integriert ganze Familie
500.000 Mädchen und Frauen haben zwischen 2012 und 2016 in
Deutschland Schutz gesucht. Drei Viertel der Frauen haben Kinder. Über die
Hälfte aller geflüchteten Frauen stehen jetzt oder zukünftig dem Ausbildungs-
und Arbeitsmarkt zur Verfügung. „Für viele Frauen ergibt sich nach ihren
eigenen Angaben erst in Deutschland eine wirkliche, realistische Perspektive
auf eine eigene Berufstätigkeit“, heißt es in der IAB-BAMF-SOEP-Befragung
Geflüchteter. Bevor sie diese Chance nutzen können, bringen die ersten Schritte
in den Beruf auch lebensnahe Herausforderungen mit sich. Denn viele Frauen
sehen sich alleine für die Kinderbetreuung verantwortlich. Da rund zwei Drittel
der geflüchteten Frauen noch keine berufliche Ausbildung hat, fehlt es zudem an
Qualifikation.
Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley sagte zum Start der Praxishilfen: „Der
Großteil der geflüchteten Mütter will hier Geld verdienen und ist hoch
motiviert. Die Hälfte hat bereits in der Heimat gearbeitet. Mit einer
Erwerbsperspektive integrieren wir nicht nur die geflüchteten Frauen, sondern
mit ihnen die ganze Familie. Denn Mütter sind Vorbilder für ihre Kinder.“
Quelle: Pressemitteilung des BMFSFJ vom 4.8.2017