81,3 Prozent der Betroffenen sind Frauen
Anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ stellte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey die neuen Zahlen der Kriminalstatistischen Auswertung zu Partnerschaftsgewalt 2018 vor. Diese wird alljährlich vom Bundeskriminalamt (BKA) erstellt.
2018 wurden danach insgesamt 140.755 Personen Opfer versuchter und vollendeter Gewalt. Deutlich am häufigsten betroffen sind Frauen (114.393, 81,3%), 18,7% (26.362) der Betroffenen sind Männer. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen weiterhin hoch und sogar in einigen Bereichen noch leicht gestiegen.
122 Frauen starben 2018 durch Partnerschaftsgewalt
2018 wurden in Deutschland Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt (versuchte und vollendete Delikte) in Form von
- vorsätzlicher einfacher Körperverletzung: 68.482
- Bedrohung, Stalking, Nötigung: 28.657
- gefährlicher Körperverletzung: 12.093
- sexuellen Übergriffen, sexueller Nötigung, Vergewaltigung: 3.086
- Freiheitsberaubung: 1.612
- Mord und Totschlag: 324
Insgesamt starben im Jahr 2018 122 Frauen durch Partnerschaftsgewalt. Mehr als ein Mal pro Stunde wird statistisch gesehen eine Frau durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt.
Hohe Dunkelziffer
Die aufgeführten Zahlen bilden nur jene Straftaten ab, die überhaupt zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher: Nach sogenannten Dunkelfeldstudien ist jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen (also nicht nur von Partnerschaftsgewalt). Statistisch gesehen sind das mehr als 12 Millionen Frauen.
Die gesamte Auswertung finden Sie auf der Website des BKA zum kostenlosen Download.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 100 des Bundesfamilienministeriums vom 25.11.2019