Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Kinderschutz in Zeiten der Corona-Krise

- Arbeitshilfen Pressemitteilungen Redaktionsmeldungen

Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und Eltern

Viele Unterstützungssysteme für Familien wie Schule, Betreuungseinrichtungen, Schulbegleitung oder Familienhilfe fallen derzeit weg. Auch ambulante Angebote in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind zum Teil reduziert oder auf Notbetrieb umgestellt, einige Tageskliniken sind sogar geschlossen worden. Folglich stellt sich die Frage, welche Interventionen und welchen Schutz das System der Kinder- und Jugendhilfe derzeit noch bieten kann.

Die Kinder- und Jugendhilfe bereitet sich auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie vor und steht dabei vor der großen Herausforderung, Hilfeerbringung auch unter erschwerten Umständen zu ermöglichen. Das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF) betont, dass Kinderschutz vor allem in Zeiten der Corona-Krise systemrelevant ist. Auch das BMFSFJ stuft in einer Pressemitteilung die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe als systemrelevant ein und sichert Unterstützung zu, unter anderem in Form des gerade beschlossenen Sozialschutz-Pakets. Mitarbeitern der Kinder- und Jugendhilfe solle es ermöglicht werden, ihre Kinder in einer Notbetreuung in Kitas und Schulen unterzubringen.

 

Unterstützungsarbeit per Telefon und Videogespräch

Bei den Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe, die ihre Arbeit weiterführen, um das Kindeswohl zu sichern, sind nun flexible und kreative Lösungen gefragt: Die Fachkräfte können beispielsweise durch telefonischen Kontakt oder Video-Gespräche mit den Familien Unterstützungsarbeit leisten. Daneben sollen unter anderem die bereits vorhandenen telefonischen Beratungsangebote verstärkt werden. Zudem sollen online niedrigschwellige Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und Eltern ausgebaut werden.

 

Online-Angebote für Kinder, Jugendliche und Eltern

Folgende Projekte wurden bereits umgesetzt:

  • Erweiterung der Beratungsangebote der „Nummer gegen Kummer“ für Kinder und Jugendliche (Rufnummer: 116 111) sowie für Eltern (Rufnummer: 0800 111 0550)
  • Erweiterung der Beratungsangebote für junge Menschen mit Migrationshintergrund
  • Ausbau des Angebots Sofahopper, Hilfe für junge Menschen auf der Straße von BMFSFJ-Projektpartner Off Road Kids. Hier werden nun Live-Chat- und Telefonberatung bis in die Abendstunden hinein angeboten.
  • Ausbau des Online-Jugend- und Elternberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V.
  • Bündelung aller bundesweit verfügbaren Beratungsangebote für Eltern durch das Nationale Zentrum Frühe Hilfen
  • Für schwangere Frauen in Notlage: Bei der Bundesstiftung Mutter und Kind wird vorübergehend eine formlose Antragstellung per Post nach telefonischer Beratung ermöglicht.
  • Umstellung auf Videoberatung bei vielen Schwangerschaftsberatungsstellen
  • Soforthilfeportal kein-kind-alleine-lassen: Hier finden Kinder und Jugendliche direkten Kontakt zu Beratungsstellen und Hilfsangeboten per Chat, E-Mail oder Telefon. Auch Erwachsene erhalten Informationen zum richtigen Verhalten bei einem Verdacht auf familiäre Gewalt im Umfeld.
  • In Planung: Ausbau des Angebots JugendNotmail. Hier finden Kinder und Jugendliche per E-Mail, im Gruppenchat oder in offenen Foren Unterstützung, Rat und Austausch.

 

Auf der Website des DIJuF finden Sie darüber hinaus einen Coronavirus-Materialpool mit weiteren Informationen zu Hilfe- und Unterstützungsangeboten.

Sie möchten über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das Familienrecht auf dem Laufenden bleiben? Wir versenden in Kürze einen Sondernewsletter!

 

Zurück