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Heubeck AG veröffentlicht aktuelle Richttafeln

- Pressemitteilungen

Lebenserwartung in den letzten Jahren etwas langsamer gestiegen

Die Heubeck AG, eines der führenden unabhängigen Beratungsunternehmen auf dem Gebiet der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland, hat die von ihr entwickelten Sterbetafeln für die betriebliche Altersversorgung auf den neuesten Stand gebracht. Die "Richttafeln" sind die allgemein anerkannten Rechnungsgrundlagen zur bilanziellen Bewertung von Pensionsverpflichtungen in Deutschland. Die neueste Ausgabe basiert auf aktuellen Statistiken der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung sowie des Statistischen Bundesamtes und spiegelt die jüngsten Entwicklungen bei

  • Sterblichkeitswahrscheinlichkeiten
  • Invalidisierungswahrscheinlichkeiten
  • Verheiratungswahrscheinlichkeiten
  • Fluktuationswahrscheinlichkeiten

wider. Zuletzt veröffentlichte das Unternehmen die Richttafeln im Jahr 2005.

 

Erstmals sozioökonomische Faktoren berücksichtigt

Eines der zentrales Ergebnisse der neuen HEUBECK Richttafeln 2018 G ist, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland weiter ansteigt, wenngleich das Tempo des Anstiegs kurzfristig nachgelassen hat. Die Effekte auf die Pensionsrückstellungen der Unternehmen fallen insgesamt geringer aus als bei der letzten Aktualisierung der Richttafeln aus dem Jahr 2005.

In der neuesten Version wurden erstmals sozioökonomische Faktoren berücksichtigt. Demnach steigt die Lebenserwartung in Deutschland aktuell nicht mehr so schnell wie in der Vergangenheit. Im Alter 60 hat diese zwischen den Volkszählungen 1987 und 2011 für Männer im Durchschnitt jedes Jahr um knapp zwei Monate und für Frauen um gut zweieinhalb Monate zugenommen. In den vergangenen vier Jahren ist der Zuwachs hingegen für beide Geschlechter einheitlich auf durchschnittlich weniger als einen Monat pro Jahr geschrumpft.

 

Vorsprung der Frauen bei Lebenserwartung geht zurück

Hinzu kommt, dass sich die fernere Lebenserwartung der Ostdeutschen gegenüber den Westdeutschen weiter annähert. War die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer aus den neuen Bundesländern kurz nach der Wiedervereinigung noch um drei Jahre kürzer als für Männer aus den alten Bundesländern, beträgt der Abstand heute nur noch etwas mehr als sieben Monate. Bei den Frauen hat sich die fernere Lebenserwartung in Ost und West mittlerweile sogar nahezu vollständig angeglichen.

Auffallend ist auch, dass die Unterschiede in der Langlebigkeit zwischen den Geschlechtern tendenziell abnehmen: Noch 1987 überlebten Frauen im Alter von 60 die Männer um durchschnittlich 4,4 Jahre. Dieser Vorsprung ist bis zum Jahr 2011 auf 3,7 Jahre zurückgegangen. Erstmals berücksichtigen die HEUBECK Richttafeln RT 2018 G Forschungsergebnisse, wonach Arbeitnehmer mit einem höheren Alterseinkommen auch eine höhere Lebenserwartung haben. Dies geschehe durch eine pauschalen Abschlag auf beobachteten Sterblichkeiten, erläutert Herrmann.

 

Hinweis für die Praxis in FamRZ 2018, Heft 19

Ansonsten wurde das Modell der Richttafeln weitgehend unverändert beibehalten. Die Richttafeln RT 2018 G sind so beschaffen, dass sie grundsätzlich für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen nach

  • steuerlichen
  • handelsrechtlichen
  • internationalen

Grundsätzen geeignet sind. Eine rechtliche Verbindlichkeit besteht aktuell noch nicht.

Wir rechnen damit, dass das Bundesfinanzministerium die neuen biometrischen Rechengrundlagen für die steuerliche Bewertung von Pensionsverpflichtungen anerkennen und hierzu noch vor der nächsten Bilanzsaison ein entsprechendes BMF-Schreiben veröffentlichen wird,

sagte Herrmann dazu.

In Heft 19 der FamRZ erscheint ein Beitrag von Helmut Borth, der sich mit den Auswirkungen der neuen Heubeck-Richttafeln auf den Versorgungsausgleich befasst. Im Artikel finden Sie insbesondere wichtige Hinweise für die Praxis. Heft 19 erscheint am 1.10.2018.

 

Quelle: Pressemitteilung der Heubeck AG vom 20.7.2018

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