Mitteilung des Statistischen Bundesamts Nr. 193 vom 12. Juni 2017
Konnte für das Jahr 2016 noch eine Abnahme von 0,5 % bei Schwangerschaftsabbrüchen verzeichnet werden, so zeichnet sich für 2017 vorerst eine andere Tendenz ab. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden rund 26 600 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland bereits im ersten Quartal 2017 gemeldet. Dies entspricht etwa 1,3 % mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Wie sich zeigt, haben sich die Schwangerschaftsabbrüche im ersten Quartal 2017 wie folgt auf die verschiedenen Altersgruppen verteilt:
- 72 % der Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahre alt,
- 17 % zwischen 35 und 39 Jahre alt,
- Rund 8 % der Frauen waren 40 Jahre und älter,
- 3 % waren unter 18 Jahre alt.
Dabei hatten rund 39 % der Frauen vor dem Schwangerschaftsabbruch noch keine Lebendgeburt.
Abbruch nach Beratungsregelung
Nach derBeratungsregelungwurden 96 % der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen. In 4 % der Fälle waren medizinische und kriminologische Indikationen Begründung für den Abbruch.
Methode des Schwangerschaftsabbruchs
Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant
- Rund 79 % in gynäkologischen Praxen
- 18 % ambulant im Krankenhaus
- 60 % wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt
- bei 20 % wurde das Mittel Mifegyne® verwendet.
Ein Teil der Frauen (7 %) ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.
Sie können die Basisdaten und lange Zeitreihen zur Statistik der Schwangerschaftsabbrüche gerne über die Tabellen Schwangerschaftsabbrüche in der Datenbank GENESIS-Online abrufen.
Quelle: Pressemitteilung Nr.193 des Statistischen Bundesamts vom 12.06.2017