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Nationale Strategie zur Förderung des Stillens

- Gesetzgebung

Bundesregierung veröffentlicht Unterrichtung

Mithilfe einer nationalen Strategie soll die Stillförderung in Deutschland nachhaltig verbessert werden. Dazu legte die Bundesregierung eine Unterrichtung vor (BT-Drucks. 19/31704). Darin heißt es, dass sich die Regierung zum Ziel gesetzt habe, Deutschland stillfreundlicher zu machen. Denn es sei wissenschaftlicher Konsens, dass Muttermilch die optimale Ernährung für Säuglinge sei und Stillen die Gesundheit von Mutter und Kind fördere.

In den Medien sind Stillthemen selten präsent und werden häufig kontrovers dargestellt. Nur wenige Prominente machen sich für das Stillen stark und stillförderliche Bemühungen der Politik sind öffentlich kaum sichtbar. Studien zur Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit zeigen, dass der Anteil der Mütter, die öffentlich stillen, in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Doch berichten Stillende regelmäßig von negativen Erfahrungen beim Stillen in der Öffentlichkeit. Mehr als ein Zehntel der Bevölkerung findet das Stillen in der Öffentlichkeit nicht akzeptabel. Dies hat zur Folge, dass ein Teil der Frauen das Stillen in der Öffentlichkeit aus Sorge vor negativen Reaktionen vermeidet, manche beenden das Stillen deshalb sogar vorzeitig,

so die Regierung zur Problemlage. In der Strategie werden unterschiedliche Konzepte und Initiativen vorgestellt, das Stillen zu fördern. Es wird auch dargestellt, welche Bedingungen geschaffen werden müssen, um das Stillen zu ermöglichen.

 

Die positiven Effekte des Stillens

Zum Zeitpunkt der Geburt stillten noch 90 Prozent der Mütter ihr Kind, doch entgegen den Empfehlungen nehme der Anteil der Mütter, die ihre Kinder ausschließlich stillen, in den ersten sechs Lebensmonaten des Babys rapide ab. Bis zum vollendeten zweiten Monat seien es 57 Prozent, bis zum vollendeten vierten Monat 40 Prozent und bis zum vollendeten sechsten Monat 13 Prozent.

Deshalb sollen die positiven Effekte des Stillens hervorgehoben werden. So

  • stürben gestillte Kinder seltener am plötzlichen Kindstod,
  • litten in den ersten Lebensjahren seltener an Durchfall- und Atemwegserkrankungen sowie Mittelohrentzündungen,
  • hätten ein geringeres Risiko für Übergewicht und entwickelten im Laufe ihres Lebens seltener eine Diabetes mellitus Typ 2-Erkrankung.

Für Mütter habe das Stillen ebenfalls positive Effekte, da es

  • zu einer schnelleren Rückbildung der Gebärmutter führe,
  • zu einem geringeren Risiko für eine Diabetes mellitus Typ 2-Erkrankung der Mutter beitrage
  • Hinweisen zufolge mit einem leicht reduzierten Risiko für Brustkrebs und Eierstockkrebs zusammenhänge.

Neben den gesundheitspräventiven Aspekten gebe es zudem deutliche Hinweise auf weitere positive Auswirkungen des Stillens, unter anderem in Bezug auf die kognitive und psychologische Entwicklung der Kinder und die Bindung zur Mutter.

 

Quelle: Heute im Bundestag (hib) Nr. 931/2021vom 30.7.2021

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