Bundesregierung stellt Studien-Ergebnisse vor
Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach stellten gestern die Ergebnisse der Arbeit einer Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) und der Corona-KiTa-Studie vor. Die Studien zeigen:
- Die Kitaschließungen zu Beginn der Pandemie waren im Rückblick medizinisch nicht notwendig.
- Mit guten Hygiene- und Schutzkonzepten können Kitas auch in der Pandemie sicher betrieben werden.
- Für die kognitive und gesundheitliche Entwicklung der Kinder ist der direkte Kontakt entscheidend.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus betonte zudem, dass Kita-Kinder nachweislich keine Infektionstreiber waren. Die Übertragungen in Kindertagesstätten lagen bei unter 10 %. In Familien lag die Corona-Übertragungsrate hingegen bei 50 %.
Sinnvoll erwiesen sich im Rückblick regelmäßiges Lüften, das Aufteilen in Kleingruppen und das Maskentragen bei den Erwachsenen. Mit der Anwendung dieser Maßnahmen sind die KiTas damit auch für den kommenden Winter gut gerüstet. Beruhigend sei außerdem die Tatsache, dass 85 % aller Erzieherinnen und Erzieher inzwischen dreifach geimpft sind, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Infektionsschutz in KiTas inzwischen gut erforscht
Die Corona-KiTa-Studie widmet sich der Frage der Herausforderungen und Bewältigung der Kindertagesbetreuung während der Corona-Pandemie sowie der Frage, welche Rolle (Kita-)Kinder bei der weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 spielen. Die Studie nahm bereits im Mai 2020 ihre Arbeit unter Leitung des Deutsche Jugendinstituts (DJI) und des Robert Koch-Instituts (RKI) auf.
BMG und BMFSFJ haben die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) Kindergesundheit, die sich bereits im Sommer 2021 mit den gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche befasst hatte, im Juni 2022 gemeinsam wiederaufgenommen. Die Empfehlungen betreffen unter anderem
- den Infektionsschutz,
- Maßnahmen der Gesundheitsförderung durch Bewegung und gesunde Ernährung,
- die Sicherstellung der Gesundheitsvorsorge und Versorgung während der Pandemie,
- die Verbesserung der Datenlage.
Weitere Information zu beiden Studien und die vollständigen Abschluss- bzw. Umsetzungsberichte erhalten Sie auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums.
Im FamRZ-Podcast "familiensachen" erfahren Sie mehr über die Corona-Folgen für die Psyche von Kindern und Jugendlichen:
Corona-Folgen für Kinder und Jugendliche
Folge 9 des FamRZ-Podcasts "familiensachen"
Eva Möhler, Direktorin der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsklinik des Saarlandes, berichtet aus dem Klinik-"Alltag" der letzten beiden Jahre