Bundesprogramm habe sich bewährt
Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, das Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ auch über das Jahr 2022 hinaus fortzuführen und als dauerhaftes Bundesprogramm zu verstetigen. Auf Anregung des Saarlandes und Mecklenburg-Vorpommerns fasste er in seiner Sitzung am Freitag einstimmig eine entsprechende Entschließung und leitete sie der Bundesregierung zu.
Jede achte Kita in Deutschland ist Sprach-Kita
Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ unterstützt seit 2016 Kindertageseinrichtungen, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit dem Risiko eines sprachlichen Förderbedarfs besucht werden. Die bereitgestellten Mittel können von den Einrichtungen z.B. für zusätzliches Personal oder Schulungen verwendet werden. Zum Ende des Jahres läuft die Bundesförderung aus; die Regierung hat eine Weiterführung des Programms nicht geplant. Die Länder sollen die Sprachförderung stattdessen künftig über das Kita-Qualitätsgesetz finanzieren.
Mit der Entschließung äußert der Bundesrat nun Einwände. Der Stellenwert, den die frühkindliche sprachliche Bildung in Kindertagesstätten für die Verbesserung von Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern mit besonderem Sprachförderbedarf habe, sei immens, heißt es in der Entschließung. In rund 6.900 Kitas seien durch fast 7.500 zusätzliche Fachkräfte mehr als eine halbe Million Kinder erreicht worden. Damit sei etwa jede achte Kita in Deutschland eine Sprach-Kita. Das Ende des Programms würde zu einer Reduktion von Arbeitsumfängen des hierfür eingesetzten Personals führen. Es könnte auch zum Verlust von Arbeitsplätzen kommen.