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Vaterschaftsanfechtung durch den leiblichen Vater

- Entscheidungen Leitsätze

Bundesgerichtshof, Beschluss v. 24.3.2021 - XII ZB 364/19

  1. Im Vaterschaftsanfechtungsverfahren sind der mitsorgeberechtigte rechtliche Vater und die mit ihm verheiratete Mutter von der Vertretung des Kindes ausgeschlossen (im Anschluss an Senatsbeschlüsse BGHZ 193, 1 = FamRZ 2012, 859 [m. Anm. Stößer] {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}, und v. 2.11.2016 - XII ZB 583/15 -, FamRZ 2017, 123 [m. Anm. Siede] {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}). Ist die Mutter hingegen mit dem rechtlichen Vater nicht (mehr) verheiratet, ist sie vom gesetzlichen Sorgerechtsausschluss nicht betroffen, sodass das Kind von ihr allein vertreten wird (Aufgabe von BGH, Urteil v. 14.6.1972 - IV ZR 53/71 -, FamRZ 1972, 498).
  2. Die Anfechtung der Vaterschaft durch den leiblichen Vater ist unbegründet, wenn zum Schluss der letzten Tatsacheninstanz eine sozial-familiäre Beziehung zwischen rechtlichem Vater und Kind besteht, auch wenn eine solche zum Zeitpunkt der Einreichung des Antrags noch nicht vorlag (im Anschluss an Senatsbeschluss v. 15.11.2017 - XII ZB 389/16 -, FamRZ 2018, 275 [m. Anm. Duden, FamRZ 2018, 355] {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}, und Senatsurteil BGHZ 170, 161 = FamRZ 2007, 538 [m. Anm. Luthin] {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}).

Anm. d. Red.: Die Entscheidung wurde veröffentlicht in FamRZ 2021, Heft 14, m. Anm. Wellenhofer {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}. Siehe auch Frank, Art. 8 EMRK und die Anfechtung wahrheitswidriger Vaterschaftsanerkennungen durch den biologischen Vater (§ 1600 Abs. 2 BGB), FamRZ 2021, Heft 14. Die Entscheidung ist zur Veröffentlichung in der Amtlichen Sammlung vorgesehen. Vorinstanz: OLG Frankfurt, FamRZ 2019, 1872 {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}.

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