Sammelung von Rechtssprechungen in Bücher im Regal

Unterschriftenkontrolle vor Absendung von Schriftsätzen

- Entscheidungen Leitsätze

Bundesgerichtshof, Beschluss v. 28.1.2021 – III ZB 86/19

Ein Organisationsverschulden des Prozessbevollmächtigten steht einer Wiedereinsetzung ausnahmsweise dann nicht entgegen, wenn im Rahmen der Büroorganisation durch eine allgemeine Arbeitsanweisung (hier: Kontrolle der Unterzeichnung ausgehender Schriftsätze vor deren Absendung) Vorsorge dafür getroffen wurde, dass bei normalem Verlauf der Dinge die Frist – trotz des Versehens des Rechtsanwalts – mit Sicherheit gewahrt worden wäre (Anschluss an BGH, Beschlüsse v. 12.12.1984 – IVb ZB 103/84 –, NJW 1985, 1226, und v. 15.2.2006 – XII ZB 215/05 –, NJW 2006, 1205 Rz. 8 f. = FamRZ 2006, 542 [LS.] {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}). Versagt diese Kontrolle, ist ein Rückgriff auf ein Anwaltsversehen im Zusammenhang mit der Unterzeichnung ausgeschlossen (Anschluss an BGH, Urteil v. 6.12.1995 – VIII ZR 12/95 –, NJW 1996, 998, 999, und Beschluss v. 15.7.2014 – VI ZB 15/14 –, NJW 2014, 2961 Rz. 9, m. w. N. = FamRZ 2014, 1697 [LS.] {FamRZ-digital | FamRZ bei juris}).

Anm. d. Red.: Die Entscheidung erscheint demnächst in der FamRZ.

Zurück