Redaktion FamRZ
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Vors. Richterin am OLG und Schriftleiterin der FamRZ
Dr. Gudrun Lies-Benachib übernahm im Januar 2025 das Amt der Schriftleiterin für den Bereich Unterhaltsrecht bei der FamRZ von Helmut Borth. Ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen decken ein breites Spektrum des Familien- und Zivilrechts ab. Schwerpunkte bilden das Unterhaltsrecht, der Versorgungsausgleich, das Abstammungs- und Kindschaftsrecht sowie rechtsgeschichtliche und rechtspolitische Fragestellungen. Sie ist Autorin zahlreicher Beiträge in der FamRZ und anderen Fachzeitschriften.
Gudrun Lies-Benachib studierte Rechtswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Das Erste Juristische Staatsexamen legte sie 1990 ab, das Zweite Juristische Staatsexamen folgte 1997. Bereits während Studium und Referendariat war sie wissenschaftlich tätig, unter anderem als Wissenschaftliche Assistentin bei Prof. Dr. Diethelm Klippel am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte an der Universität Bayreuth. Ihre Promotion schloss sie 2001 an der Universität Gießen mit einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Arbeit zum „Immissionsschutz im 19. Jahrhundert“ ab.
Ihre richterliche Laufbahn begann sie im Jahr 2000 am Amtsgericht Kassel, wo sie u.a. als Familienrichterin tätig war und von 2002 bis 2007 das Amt der Präsidialrichterin innehatte. Seit 2008 gehört sie dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main an und ist dort am 2. Familiensenat (Außensenat Kassel) tätig. Seit September 2014 ist sie Vorsitzende dieses Senats, seit Sommer 2020 zusätzlich Vorsitzende des 7. Familiensenats.
Mitwirkung an Rechtspolitik und juristischer Ausbildung
Dr. Gudrun Lies-Benachib engagiert sich neben ihrer richterlichen Tätigkeit seit vielen Jahren in der juristischen Selbstverwaltung und Gesetzgebungsberatung. Sie ist Mitglied des Justizprüfungsamts des Landes Hessen, war stellvertretendes Mitglied des Hessischen Staatsgerichtshofs (2017–2024) und ist regelmäßig als Sachverständige in Ausschüssen des Deutschen Bundestages tätig, unter anderem zu Fragen des Unterhaltsrechts, der Prozesskostenhilfe, der Qualitätssicherung familiengerichtlicher Verfahren sowie zu neuen rechtlichen Konzepten wie der Verantwortungsgemeinschaft. Seit 2020 ist sie zudem Mitglied des Nationalen Rates gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Ein weiterer ihrer Schwerpunkte liegt in der Aus- und Fortbildung: Viele Jahre leitete sie die Arbeitsgemeinschaft Familienrecht für Referendarinnen und Referendare im Landgerichtsbezirk Kassel und sie ist bis heute als Referentin für Gerichte, Anwaltschaft, Jugendämter und Fachverbände tätig. Ihre Vorträge und Fortbildungen befassen sich insbesondere mit dem Unterhaltsrecht, dem Versorgungsausgleich, dem Verfahrensrecht in Familiensachen sowie mit aktuellen familienpolitischen und gesellschaftsrechtlichen Entwicklungen.