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Prozesskosten zur Erlangung nachehelichen Unterhalts

- Entscheidungen Leitsätze

Bundesfinanzhof, Urteil v. 18.10.2023 – X R 7/20

  1. Prozesskosten zur Erlangung nachehelichen Unterhalts sind privat veranlasst und stellen keine (vorweggenommenen) Werbungskosten bei späteren Unterhaltseinkünften im Sinne des § 22 Nr. 1a EStG dar.
  2. Erst der mit Zustimmung des Empfängers gestellte Antrag des Gebers gemäß § 10 Ia S. 1 Nr. 1 EStG bewirkt eine Umqualifizierung der Unterhaltsleistungen zu Sonderausgaben beim Geber und steuerbaren Einkünften beim Empfänger und überführt sie rechtsgestaltend in den steuerrechtlich relevanten Bereich.
  3. Die Umqualifizierung markiert die zeitliche Grenze für das Vorliegen abzugsfähiger Erwerbsaufwendungen; zuvor verursachte Aufwendungen des Unterhaltsempfängers können keine Werbungskosten darstellen.

Anm. d. Red.: Die Entscheidung wird veröffentlicht in FamRZ 2024, Heft 9, m. Anm. Helmut Borth. Vorinstanz: FG Münster, FamRZ 2020, 717 {FamRZ-digital | }.

 

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